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Biotin gegen Haarausfall: Wirkung und Dosierung

Biotin gegen Haarausfall: Wirkung und Dosierung

Isabelle Lederer

6 min

Juli 29, 2024

Viele Menschen sind ab einem bestimmten Alter von Haarausfall betroffen. Während einige damit kaum ein Problem haben, leiden andere sehr unter den erheblichen Einschränkung des Selbstwertgefühls. Gerade Frauen legen viel Wert auf volles und glänzendes Haar.

Den plötzlichen Haarverlust kann man natürlich auf verschiedenste Weisen bekämpfen, etwa durch die Einnahme von Biotin. Was Biotin genau ist, ob und wie Biotin gegen Haarausfall wirkt, was die richtige Dosierung ist und wie Biotin in der Haarpflege angewendet wird, wollen wir dir in diesem Artikel zeigen.

Was genau ist Biotin?

Biotin – auch Vitamin B7 genannt – gehört zur Gruppe der B-Vitamine. Es regt den Stoffwechsel an und sorgt so für die Gesundheit der Körperzellen. Dabei wandelt es Kohlenhydrate, Fett und Eiweiss in Energie um. Zusätzlich der Wirkstoff Biotin das Zellwachstum und ist für die Produktion von Keratin notwendig, das für gesunde Haut, Haare und Nägel sorgt. Um die positive Wirkung hervorzuheben, nennen Hersteller das B-Vitamin häufig auch „Vitamin H“. Des Weiteren kümmert sich Biotin um die Funktion und die Aufrechterhaltung von Schleimhäuten, Talgdrüsen, Nervengewebe und Blutzellen. Die im Erbgut enthaltenen Informationen werden bei einer Zellteilung einwandfrei weitergegeben.

Das B-Vitamin ist zwar in vielen Lebensmitteln enthalten, allerdings meist nur in kleiner Menge. Auskünfte zu einer empfohlenen Tagesdosis variieren dabei mit Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand.

Daher recycelt es unser Körper, indem er es beim Stoffwechsel zurückgewinnt. Sollte ein Biotinmangel vorherrschen, kann im Darm der zuständige Aufnahme-Rezeptor erhöht werden.

Das B-Vitamin ist nicht in freier Form verfügbar, sondern an Proteine gebunden. Das wasserlösliche Vitamin wird über den Urin ausgeschieden.

Welche Rolle spielt Biotin beim Haarwachstum?

Für ein kräftiges Haarwachstum sind gesunde Haarwurzeln notwendig. Diese müssen mit verschiedenen Mineralstoffen und Vitaminen versorgt werden. Gibt es einen Mangel an Nährstoffen, wird das Haarwachstum verlangsamt. Dies kann bis zum Haarausfall führen. Weiterhin sind bei einem Biotinmangel Muskelschmerzen sowie Appetitlosigkeit möglich und die Wahrscheinlichkeit einer Depression steigt.

Der Einfluss von Biotin bei Haarausfall wurde wissenschaftlich noch nicht bewiesen, jedoch ist zum Beispiel bei Schwangeren, die unter Haarverlust leiden, etwa ein Drittel ein Biotinmangel die Ursache. Auch Stress ist ein Faktor für Haarausfall in der Ruhephase (der telogenen Phase)

Allerdings sollte man das B-Vitamin über einen längeren Zeitraum einnehmen, damit sich der Körper daran gewöhnen kann. Sollten schon zu viele Haare ausgefallen sein, wird zusätzliches Biotin wohl nicht mehr helfen. Hier sollte man über eine Haartransplantation oder eine Eigenblut-Haarbehandlung nachdenken. Wir beraten dich gerne kostenlos und unverbindlich.

Symptome für Biotinmangel und Überdosierung

Ein Biotinmangel tritt selten und vor allem bei bestimmten Risikogruppen auf, etwa Menschen mit Darmerkrankungen, die das Vitamin nicht ausreichend aufnehmen können. Auch können eine langfristige Mangel- oder Fehlernährung sowie eine parenterale Ernährung bei Patienten Grund für ein Defizit sein. Bestimmte Medikamente können auch für eine Unterversorgung des B-Vitamins verantwortlich sein, genauso wie bestimmte Gewohnheiten einen erhöhten Bedarf an Vitamin B7 bewirken. So können Menschen, die einen exzessiven Sport ausüben, aber auch Menschen mit einem erhöhten Alkohol- und/oder Nikotinkonsum, eine erhöhte Aufnahme von Biotin benötigen.

Ein Biotinmangel macht sich hauptsächlich durch Haut- und Haarprobleme bemerkbar, wie trockene und irritierte Haut, Veränderung der Haarstruktur, brüchige Nägel, brüchiges Haar das bis zum Haarausfall reichen kann. Weitere Anzeichen einer Biotin-Unterversorgung sind ein ständiges Erschöpfungsgefühl, Stimmungsschwankungen und Probleme mit der Verdauung. Ebenso sind bei einem Defizit des B-Vitamins Muskel- oder Gelenkschmerzen sowie Nervenschäden und Krämpfe möglich.

Infektionsanfälligkeit und erhöhte Cholesterinwerte, ein veränderter Stoffwechsel und Störungen der Herzfunktion können weitere Nachwirkungen eines Biotinmangels sein.

Vor allem Schwangere sollten genügend B-Vitamine zu sich nehmen, da ein Defizit das Wachstum hemmt, was ernsthafte Folgen für die Entwicklung des ungeborenen Kindes bedeuten kann. Ein Biotinmangel lässt sich mithilfe eines Bluttests nachweisen.

Eine Biotin Überdosierung ist relativ unwahrscheinlich, da das B-Vitamin wasserlöslich ist und eine zu hohe Zufuhr, über die Niere wieder ausgeschieden wird. Da auch eine sehr hohe Dosis des B-Vitamins keine Nebenwirkungen zeigt, existiert bisher keine Obergrenze bei der Dosierung von Biotin als Nahrungsergänzungsmittel.

Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfohlene tägliche Menge für gesunde Erwachsene beträgt 30 bis 60 Mikrogramm.

Biotin gegen Haarausfall: Wie kann man das B-Vitamin aufnehmen?

Es gibt verschiedene Wege, das wasserlösliches Vitamin Biotin in ausreichendem Masse aufzunehmen, die einfachste ist natürlich über tägliche Nahrung. Aber auch über Nahrungsergänzungsmittel und Biotinpräparate ist die Zufuhr möglich. Darüber hinaus gibt es auch Shampoo mit Biotin. Wir zeigen dir, was sinnvoll ist und was nicht:

Biotin über Nahrungsmittel

Normalerweise ist es durchaus möglich, ausreichend mg Biotin durch eine ausgewogene Ernährung aufzunehmen. Es ist in den Lebensmitteln zwar eher in geringer Menge vorhanden, dafür kommt es allerdings in sehr vielen sowohl tierischen als auch pflanzlichen Nahrungsmitteln vor. Hier eine kleine Liste mit biotinreichen Lebensmitteln:

  • Obst und Gemüse: Bananen, Erdbeeren, Aprikosen, Kirschen, Birnen, Tomaten, Erbsen, Spinat, Blumenkohl, Spargel, Kartoffeln, Champignons
  • Nüsse: Erdnüsse, Walnüsse, Mandeln
  • Getreide: Haferflocken, Roggenmehl, Reis, Weizenmehl, Linsen
  • Fleisch: Rinderleber, Schweineleber, Schweinefleisch, Rindfleisch
  • Fisch: Hering, Forelle, Rotbarsch, Kabeljau
  • Milchprodukte: Brie, Vollmilch, Gouda

Biotin über das Shampoo aufnehmen

Es gibt Shampoos, die das B-Vitamin enthalten. Biotin soll die Haare beim Waschen griffiger und geschmeidiger machen sowie das Haarwachstum verbessern und vorantreiben. Bewiesen ist dieser Effekt allerdings nicht und auch unwahrscheinlich. Dadurch, dass es wasserlöslich ist, kann es kaum in die Haarzellen eindringen. Daher machen andere Haarpflegeprodukte deutlich mehr Sinn als ein Shampoo mit den Inhaltsstoffen wie Biotin gegen Haarausfall.

Es ist möglich, bei einem Haarspezialisten das B-Vitamin zusammen mit anderen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen in die Kopfhaut spritzen zu lassen. Dadurch können eigene Heilungskräfte gefördert werden, die das Altern des Zellwachstums verlangsamen und somit die Haarfollikel besser regenerieren. Mehr dazu findest du hier.

Biotin über Nahrungsergänzungsmittel

Wie schon geschrieben, ist es ohne Probleme möglich, die Tageszufuhr an Biotin über die normale Nahrung zu sich zu nehmen. Sollte es einen Fehler im Biotinstoffwechsel geben oder ein Biotinmangel nachgewiesen werden, kannst man B-Vitamin über die Einname Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen. Biotin gegen Haarausfall gibt es als Nahrungsergänzung hoch dosiert in der Apotheke, in Internetshops oder Drogerien.

Oft wird damit geworben, dass Biotin gegen Haarausfall auch für gesunde Menschen nützlich ist, was wissenschaftlich nicht erwiesen ist. Da eine Überdosierung auszuschliessen ist, kann es zumindest nicht schaden.

Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass die zusätzliche Einnahme die Laborwerte eines Bluttests verfälschen kann. Das kann wichtige Werte betreffen, die etwa auf einen Herzinfarkt hinweisen können, oder die Medikamentenspiegel von Immunsuppressiva nicht korrekt wiedergeben. Daher ist es wichtig, das Labor über die Einnahme des B-Vitamins zu informieren.

Fazit – Biotin ist nicht nur gut für die Haare

Das B-Vitamin ist ein wichtiges Vitamin und wird oft mit der Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln in Verbindung gebracht und spielt eine wichtige Rolle zum Erhalt normaler Haare und Nägel bei. Wir haben dir in diesem Artikel jedoch gezeigt, dass es für Biotin gegen Haarausfall keine wissenschaftlichen Beweise gibt, obwohl es wichtig für das Zellwachstum ist und somit am Wachstum von Haut, Haaren und Nägeln beteiligt ist.

Es gibt viele Ursachen für einen Haarverlust, Biotinmangel kann ein Grund sein, obwohl dieser selten vorkommt, da man den Biotinbedarf normalerweise mit der täglichen Nahrung abdeckt.

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